Niederaichbach/Oberaichbach/Wörth. Der Pfarrgemeinderat der Pfarreiengemeinschaft hat in Zusammenarbeit mit dem Christlichen Bildungswerk zum Vortrag mit Karl Schwanner ins Pfarrheim Niederaichbach eingeladen. In ihrer Begrüßung zeigte sich die Sprecherin des Pfarrgemeinderats Christine Wenk erfreut über einen bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrsaal
und gespannt hinsichtlich des Vortrags. Karl Schwanner, ein Kenner der chinesischen Medizin und Qigonglehrer sieht in den Lehren der chinesischen Medizin den Schlüssel zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden. Dabei präsentierte er nicht nur verblüffende Rezeptideen, sondern es gab bei dieser Veranstaltung auch Einiges zu lachen.
Gleich zu Beginn stellte er die fünf Säulen von Qigong vor: Ernährung, Bewegung, Glauben, Meditation und Faulenzen.
„Viele leben so gesund, dass sie krank werden“, betonte Karl Schwanner eingangs. Der Zeitgeist gibt uns vor, zuckerfreie Produkte, viel Obst und Rohkost zu essen, auf Fleisch zu verzichten. Um sich gesund zu ernähren, bedarf es aber Nahrungsmittel tierischem Ursprungs. Lernen doch schon Medizinstudenten im ersten Semester, dass der Stoffwechsel ohne tierische Fette aus dem Gleichgewicht gerate. Zuviel Rohkost und Obst führe nicht zu mehr Wohlbefinden, sondern zu Gährung im Darm und damit zu Blähbauch.
Er forderte auch eine Rückbesinnung auf die „Oma-Küche“, auf die Jahreszeit angepasste regionale Mahlzeiten, die auch schmecken. Auch dem Fasten im Allgemeinen erteilte er eine Absage, hingegen lobte er das „Abendfasten“ – was nicht heiße, nichts essen, sondern sich eine Suppe wie Reissuppe mit weißem Reis, Gemüsesuppe in allen Variationen und Hühnersuppe, die auch antibiotische Wirkung habe, zu kochen. „Vegetarisch, das ist einfach nur ungesund, aber vegan ist direkt gesundheitsgefährdend“ so sein Credo.
Qigong beziehe sich aber nicht allein auf die Ernährung. Mangelnde oder falsche Bewegung begünstigen unter Umständen sogar sogenannte Volkskrankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz. Ergänzend zur körperlichen Arbeit brauche man eine andere Bewegung, um aus dem Arbeitsrhythmus herauszukommen. Bei Mitmachübungen zeigte Schwanner wie man Qigong-Übungen bequem im Tagesablauf integrieren und den Ausgleich für einseitig beanspruchte Muskeln und Organe schaffen kann. Und schließlich ging er auch noch auf die Lebenspflege ein. „Faul sein, eine Stunde Nichtstun, sich bewusst Zeit nehmen, über die Welt nachzudenken oder beten und dankbar zu sein – das seien Erfahrungen, die in der chinesischen Tradition seit Jahrtausenden praktiziert würden. So könnten auch in unserem Körper, Geist und Seele wieder in Einklang kommen.
In seinem Fazit betonte Karl Schwanner, „chinesische Traditionsmedizin könne man ganz gut mit bayerischer Küche zusammenbringen, wenn man von allem ein bisschen genieße, aber nichts übertreibe und Hirn und Bauch einschalte."
Die Bildungsbeauftragte des Pfarrgemeinderats Patricia Loibl bedankte sich zum Abschluss sehr herzlich bei Karl Schwanner mit einer Flasche Wallfahrtswein.
