In Hemau entsteht ein neues städtisches Naherholungsgebiet in Zentrumsnähe. Aus staatlichen Fördertöpfen konnte sich die Stadt bereits Zuschüsse für das Großprojekt sichern. Einen ersten Ideenplan gibt es schon. Diesen präsentierte das Planungsbüro Landimpuls bei einer Infoveranstaltung. Interessierte Bürgerinnen und Bürger konnten dabei vielen Fragen stellen und eigene Ideen, Wünsche und Anregungen einbringen.
Naherholung für alle Generationen
Das Gebiet hat eine Größe von rund 3,6 ha und liegt eingebettet zwischen dem Waldfriedhof, dem TV Hemau, der Siedlung „An der Maierbreiten“ und dem Hemauer Volksfestplatz. Auf dem Areal sind verschiedene Zonen für unterschiedliche Nutzungen vorgesehen. Spiel- und Sportflächen sollen sich neben Bereichen für Erholung und Begegnung einfügen. Kleine Wäldchen und Staudenflächen dienen als Puffer zwischen den verschiedenen Nutzungen. Natur soll im Allgemeinen viel Raum einnehmen. So könnten etwa ein grünes Klassenzimmer oder auch ein Beeren- und Kräutergarten entstehen. Der vorläufige Plan sieht auch viele Wegeverbindungen quer durchs Gelände vor. Das Gebiet soll von überall aus erreichbar sein.
„Wir wollen ein wohnortnahes Angebot für Naherholung schaffen, das alle Generationen gemeinsam nutzen können und das gleichzeitig einer nachhaltigen und klimagerechten Stadt- und Freiraumplanung entspricht“, brachte Anne Wendl vom Planungsbüro Landimpuls die Ziele und Herausforderungen des Projekts auf den Punkt.
Kontroverse Diskussion
Das vorläufige Grobkonzept gab den rund 70 Anwesenden – ein bunter Ausschnitt der Stadtbevölkerung aus Anwohnern, Jugendlichen, Stadträten und sonstigen Interessierten – viel Anlass zur Diskussion, die zum Teil kontrovers verlief. Viele Jugendliche wünschen sich Sport- und Begegnungsflächen auf dem neuen Areal. Einige Bürgerinnen und Bürger äußerten jedoch Bedenken wegen Lärmbelästigung.
Bürgermeister Tischhöfer und Planerin Wendl nahmen die Bedenken ernst, warben aber auch dafür, das neue Areal als einmalige Gestaltungschance für ein Naherholungsgebiet zu verstehen, das alle Generationen gemeinsam nutzen können. Zum Thema Lärmeindämmung werde es zum einen eine Trennung zwischen den einzelnen Nutzungsbereichen geben. Zum anderen werde eine Satzung erlassen, die die Benutzung des Gebiets regelt. „Es ist ein Lernprozess, auf den wir uns alle einlassen müssen“, meinte Wendl.
Viele Ideen
Auf Pinnwänden hatten die Bürgerinnen und Bürger im Anschluss Gelegenheit, ihre Ideen, Wünsche, Anregungen und Bedenken zu unterschiedlichen Themen rund um das geplante Areal auf Papier zu bringen. Beim Themenfeld „Sport/Bewegung in der freien Natur“ waren etwa Wünsche wie eine Stockbahn, ein Minigolfplatz, gute Freisportanlagen, aber auch ein Lärmschutzwall zu finden. Eine Graffitimauer, offene Spielkisten für Spielzeug, ein Freiluftkino, ein Basketballplatz oder auch ein Trinkbrunnen lauteten Wünsche für die Spielflächen. Auf den Ruhe- und Naturflächen würden einige Bürger gerne Kneippbecken, Gemüsebeete, Insektenhotels oder Vogelhäuschen vorfinden. Damit es ein Park wird, in dem sich alle Generationen wohlfühlen können, gaben die Anwesenden den Planern noch ihre Herzenswünsche mit auf den Weg: Neben überdachten Sitzgelegenheiten, ausreichend Abfalleimern, Wege für Fahrradfahrer und Fußgänger, Wickelmöglichkeiten und Stillecken seien vor allem auch der Lärmschutz und sein Vollzug sowie Barrierefreiheit zu berücksichtigen.
Spielraum für Ideen
„Ich bin zufrieden mit der Veranstaltung. Es war wichtig, in den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gehen und sie über den vorläufigen Planungsstand zu informieren. Bedenken und Befürwortungen kamen auf den Tisch. Das war mir ein großes Anliegen. Das können wir alles nun bei den weiteren Planungen berücksichtigen“, zog Bürgermeister Tischhöfer am Ende des Abends ein positives Resümee.
Derzeit steht das Verfahren noch ganz am Anfang. Es gibt nur einen Ideenplan, der noch viel Spielraum für Anpassungen bietet, bevor ein Detailplan entwickelt wird. Die Bauphase ist für 2025 bis 2028 angedacht. Die Umsetzung soll schrittweise erfolgen. „Mit dem Areal haben wir ein wahres Juwel in der Hand. Nun liegt es an uns, gemeinsam etwas zu entwickeln, an dem alle Generationen ihre Freude haben und das unsere schöne Stadt noch mehr aufwertet“, so das Stadtoberhaupt.