Glutnest am Waldboden konnte gerade noch rechtzeitig gelöscht werden
Oberaichbach. Derzeit beherrschen Berichte über die immense Trockenheit in ganz Europa die Medien. Doch nicht nur Griechenland, Spanien oder Italien ächzen unter der Hitze, sondern auch in unseren Breiten fehlen die dringend benötigten Niederschläge. So sind Stoppelfeld- oder Wiesenbrände auch bei uns fast schon an der Tagesordnung. Überall wird auf die herrschende Dürre und die daraus resultierenden Probleme hingewiesen. Daran haben auch die Regenfälle der letzten Tage kaum etwas geändert. Man möchte meinen, dass sich mittlerweile Jeder der Gefahren bewusst sein sollte. Doch dem scheint nicht so zu sein, davon kann die Feuerwehr Oberaichbach seit Sonntag ein Lied singen.
Die letzten Vorbereitungen für das um 10 Uhrbeginnende Dorffest der FF waren gerade voll im Gange, als plötzlich die Sirene aufschrillte. Eine aufmerksame Anwohnerin hatte kurz zuvor Rauch aus dem Wald aufsteigen sehen und leitete die Alarmierung ein. Noch bevor der Alarm endete, waren die beiden FF-Fahrzeuge vollbesetzt auf dem Weg zur Einsatzstelle, und auch die Feuerwehr aus Niederaichbach rückte umgehend aus. Die Meldung der Leitstelle lautete: „Unklare Rauchentwicklung im Wald“ am nordöstlichen Ortsrand von Oberaichbach.
Aufgrund des Rauches war der Ort des Geschehens schnell gefunden. Der Zugang dazu gestaltete sich jedoch nicht nur aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen, sondern auch aufgrund der Unwegsamkeit des Geländes an einem steilen Hang im Wald als äußerst schweißtreibend. Als Auslöser des aufsteigenden Rauches entpuppte sich ein Glutnest am Waldboden. Weitere Details sind Bestandteil der derzeitigen Ermittlungen. Jedenfalls wurde die Glut vermutlich auch durch den leichten Wind weiter angefacht. So zahlte sich die Schnelligkeit der Oberaichbacher und Niederaichbacher Feuerwehrler wieder mal aus, denn nur kurze Zeit später hätte aus der nur wenige Quadratmeter großen, bereits verkokelten Fläche ein wesentlich größerer Brand entstehen können.
Die vorgefundene Situation beschäftigte neben der ebenfalls anwesenden Polizeistreife natürlich auch im Nachgang noch die Oberaichbacher Floriansjünger. „Es ist der Aufmerksamkeit der Passantin und dem schnellen Eingreifen der Einsatzkräfte zu verdanken, dass ein größeres Schadensereignis vermieden werden konnte“, betonte Oberaichbachs Kommandant Christoph Wiesnet, der die absolut reibungslose Zusammenarbeit der beiden Feuerwehren lobte.
Als Auslöser für einen Brand bedarf es derzeit nicht mal eines offenen Feuers, es reicht oft schon eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe oder der kleinste Funke. So bleibt zu hoffen, dass nicht nur die Verursacher ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden können, sondern sich Jeder der Gefahren bewusst wird, die unbedachtes Handeln auslösen können.