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Bergwacht Grainau
01.06.2025, 09:21
Forderndes Himmelfahrtswochenende

Das schöne Wetter in Kombination mit den anhaltend anspruchsvollen Bedingungen hat uns in den vergangenen Tagen einige Arbeit beschert. Als erstes rückten wir am Feiertag Christi Himmelfahrt nachmittags zu zwei erschöpften Bergsteigern im Höllental aus.

Am Brückentag erhielten wir gegen 13 Uhr einen Notruf im Bereich Grieskarscharte, wo ein Bergsteiger auf dem Weg zum Jubiläumsgrat etwa 15 Meter abgestürzt war. Nachdem die Einsatzstelle direkt an der Dienstgebietsgrenze lag und die Garmischer Kameraden von einem vorherigen Einsatz an der Esterbergalm noch an ihrer Rettungswache waren, flog aufgrund des kritischen Meldebilds direkt ein Flugretter unserer Nachbarn mit dem Rettungshubschrauber Christoph Murnau zur Einsatzstelle. Zur Sicherung im anspruchsvollen verschneiten Alpingelände wurden noch zwei unserer Einsatzkräfte samt umfangreichem Material zum Unfallort gebracht. Gemeinsam wurde der Patient und sein Begleiter gesichert und eine Verletzung am Fuß des glimpflich verlaufenen Absturzes versorgt.

Zwischenzeitlich ging in Garmisch die Meldung eines kollabierten Bergsteigers am Alpspitzgipfel ein. Ein weiterer Luftretter machte sich daraufhin mit der am Grainauer Landeplatz verbliebenen Hubschraubernotärztin auf den Weg und bereitete nach der medizinischen Kontrolle den Abtransport des Patienten ins Tal vor. In mehreren Flügen wurden dann beide Einsatzstellen abgeräumt und alle zum Landeplatz in Garmisch geflogen. Parallel lief bei den Garmischer Kameraden noch ein Einsatz im Bereich der Knorrhütte.

Noch während der Nachbesprechung der beiden Einsätze alarmierte uns die ILS Oberland zu insgesamt sieben blockierten Bergsteigern im Zugspitz-Klettersteig. Zwei Bergretter wurden von Christoph Murnau an der Einsatzstelle abgesetzt und richteten die Betroffenen für die Windenrettung her, ein dritter Retter flog anschließend alle sieben Personen im Pendelverkehr auf die Terrasse der Zugspitzbahn aus, von wo aus sie mit der Seilbahn ins Tal gebracht wurden.

Am Samstag galt es am Vormittag einen gestürzten Wanderer mit einer Kopfverletzung oberhalb der Hochalm zu retten, was durch die Bergwacht München von der Diensthütte am Hochalmsattel übernommen wurde. Gegen 15.30 Uhr steckten erneut zwei Bergsteiger im Höllental-Klettersteig fest. Gemeinsam mit der Besatzung des Polizeihubschraubers Edelweiß 18 konnten auch diese beiden aus ihrer Lage befreit werden. Zur Hubschrauberbetankung erhielten wir wieder Unterstützung durch die Bergwacht Garmisch. Auch sonst waren über Funk viele Einsätze im gesamten Oberland zu hören.

Herzlichen Dank an die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen , die Crews von Christoph Murnau und Edelweiß 18 und die Mitarbeiter der Zugspitzbahn ( Zugspitze ) für die reibungslose und professionelle Zusammenarbeit bei den Einsätzen.

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Beschreibung

Die Bereitschaft Grainau ist für das Gebiet der Gemeinde Grainau zuständig. Im Süden wird es durch den Jubiläumsgrat zwischen dem Zugspitz- und Alpspitzgipfel abgegrenzt, im Osten gehört die Hochalm noch dazu, der Norden umfasst den Bereich Ziegspitze über Rotmoos und Frieder, bis im Westen das österreichische Bundesland Tirol die Grenze bildet. Haupteinsatzgebiet ist im Sommer das Höllental mit der imposanten Klamm und dem bei Bergsteigern äußerst beliebten Anstieg zu Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze. Eine weitere Besonderheit unseres Einsatzgebiets stellt der Höllentalferner dar. Dieser ist einer von nur 5 Gletschern in Deutschland, was zur Folge hat, dass die Bergwacht Grainau auch mit Rettungen aus Gletscherspalten konfrontiert wird.