„Mit dem heutigen Spatenstich setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft unserer Gemeinde. Ein Ärztehaus ist weit mehr als ein Ort der medizinischen Versorgung, es ist ein zentraler Baustein für die Lebensqualität und die Daseinsvorsorge unserer Bürgerinnen und Bürger“, so der Wörther Rathauschef Stefan Scheibenzuber in seiner Begrüßung anlässlich des Spatenstichs für den Neubau an der Landshuter Straße. Das ehemalige Gebäude auf dem Grundstück diente früher als Lagerhaus, Gaststätte und in den letzten 10 Jahren als Unterkunft für Flüchtlinge.
Anfang 2022 wurde der Gemeinde das Gebäude zum Kauf angeboten, im Dezember kam es dann zur Unterzeichnung des Notarvertrages. Ausschlaggebend dafür war die zentrale Lage an der Staatsstraße 2074 und die Ideen für eine künftige Entwicklung in diesem Bereich. Grundsätzlich konnte man sich den Bau eines „Wohn- und Geschäftshauses“ gut vorstellen. Zum Zeitpunkt des Kaufs wurde das Anwesen noch als Flüchtlingsunterkunft genutzt, die Kommune übernahm den Mietvertrag mit dem Landratsamt. Dieser Vertrag lief bis Januar diesen Jahres, wobei es von vornherein klar war, dass aufgrund des Zustands der Bausubstanz darüber hinaus keine weitere Nutzung mehr zu vertreten war.
Bereits 2024 erfolgte der Kontakt zwischen der Gemeinde und einem ortsansässigen Facharzt für Allgemeinmedizin. Dieser wandte sich an den Bürgermeister und erläuterte seine Pläne für eine Weiterentwicklung der Praxis. Dabei liegt der Schwerpunkt auf größere Räumlichkeiten, um die Praxis zukunftsträchtig aufzustellen. Klares Ziel sei es, mehrere Ärzte in der Praxis zu beschäftigen. Und eine Botschaft, die für die Gemeinde von großer Bedeutung ist: Man will im Ort bleiben!
Vor diesem Hintergrund und der enormen Bedeutung einer weiterhin guten hausärztlichen Grundversorgung am Ort entschlossen sich Bürgermeister und Gemeinderat die Gedanken an ein Wohn- und Geschäftshaus in Richtung Ärztehaus „umzuformulieren“. So kam es dann auch, das Gremium war sich einig, dass diesem Vorhaben oberste Priorität eingeräumt wird. Zu diesem Zeitpunkt gründete die Verwaltungsgemeinschaft das „Gemeinsame Kommunalunternehmen Postau/Weng/Wörth“. Das erste Projekt für das Unternehmen ließ somit nicht lange auf sich warten: Die Gemeinde Wörth beauftragte das Kommunalunternehmen mit dem Bau eines Ärztehauses.
Das zweigeschossige Gebäude verfügt über einen umbauten Raum von 3.500 m³ sowie eine Netto-Nutzfläche von ca. 500 qm. Die angesetzten Kosten belaufen sich auf rund 3,5 Millionen Euro. Im Erdgeschoss befinden sich die Praxisräume für die Allgemeinarztpraxis, im Obergeschoss wird eine Zahnarztpraxis Einzug halten. Die Wärmeversorgung des Gebäudes erfolgt über die im Ortskern befindliche Fernwärmeleitung. Zum Bauverlauf gab Bürgermeister Scheibenzuber an, dass bis zum Winter der Rohbau samt Dach errichtet werden soll, damit zwischen den Jahren der Innenausbau beginnen kann. Als Fertigstellungszeitpunkt wird Oktober 2026 angepeilt, dann erfolgt der Ausbau der Praxen. Ein weiterer Punkt sind die vorzuhaltenden Parkplätze für die Patienten. Auch hier wurde die Gemeinde tätig und erwarb das gegenüberliegende Gelände des Getränkeabholmarktes. Dort können laut Scheibenzuber die notwendigen Parkplätze, ohne Einschränkungen auf den Betrieb des Marktes, ausgewiesen werden. Der bereits vorhandene Fußgängerüberweg an der Staatsstraße 2074 erleichtert die Überquerung der Straße.
Am Freitag war es schließlich soweit: Bürgermeister Scheibenzuber traf sich zusammen mit dem gesamten Planungsteam unter der Leitung von Alexander Hoffmann (Hoffmann&Kasper Architekten Landshut), Vertretern des Kommunalunternehmens und der ausführenden Baufirma „Grahammer Bau“ aus Gottfrieding zum gemeinsamen Spatenstich. Nach dem Motto: „Hier entsteht Zukunft“ gaben alle Beteiligten den Startschuss für einen hoffentlich reibungslosen Bauverlauf.